„Radeln auf Rezept“ in der Region Hartberg ein „echter Bringer“
Seit Mitte September läuft die Initiative „Hartberg radelt auf Rezept", an der die fünf Hartberger Allgemeinmediziner teilnehmen. Der Flyer, welcher wie ein Rezept aussieht, bietet Gründe für den Umstieg auf das Fahrrad im Alltag. Einige hundert Flyer sind bereits verteilt worden, die Aktion komme bei den Patientinnen und Patienten sehr gut an. Mindestens ein Jahr weitere Laufzeit ist vorgesehen.
Nicht nur Gesundheit im Fokus
Das Projekt ist Teil des Radverkehrskonzeptes "Region Hartberg", welches neben dem Ausbau von Radrouten auch gesundheitsbildende Maßnahmen beinhaltet. Im Flyer zu finden sind zusätzlich zu gesundheitlichen Vorteilen auch 10 weitere Argumente für das Radeln im Alltag. So stärkt das Radeln unter anderem nicht nur Muskulatur, Durchblutung und Gelenke, sondern hat auch eine entschleunigende Wirkung. Für Dr. Moussa, einem teilnehmenden Arzt, ist auch der ökonomische Aspekt eine der „Kernmessages". Alles in allem sei das Projekt ein „Empowerment" zum Radfahren, sagt der Allgemeinmediziner.
Positive Rückmeldungen der Patienten
Laut dem Mediziner wird die Aktion von den Patientinnen und Patienten gut angenommen - „die Bevölkerung hat meiner Meinung nach sehr gut verstanden, um was es geht", meint der Hartberger Arzt. In den fünf Praxen wurden bereits viele hundert Flyer verteilt, vor allem der Spruch sei „ein echter Bringer", so Dr. Moussa. Auch wenn momentan keine Ausweitung über die Region hinaus geplant ist, so soll das Projekt, laut Anton Schuller (Verkehrsbeauftragter der Stadt Hartberg), noch mindestens ein Jahr laufen.
„Auch Sport kann als Medikament dienen"
Wichtig seien laut dem Arzt jedoch auch individuelle Beratungen, wofür er gerne zu Verfügung steht. Deshalb wird in konkreten Fällen zusätzlich zum Flyer auch ein Rezept mit der jeweiligen Dosis ausgehändigt. „Auch ein Rezept, das nicht medikamentös ist, kann was bringen - auch Sport kann als Medikament dienen!", ist der Mediziner überzeugt.
Ärzte als Glaubwürdigkeitsfaktor
Laut dem Präsidenten der Ärztekammer Steiermark, Dr. Herwig Lindner, bekommen derartige Gesundheitsprojekte durch die Einbeziehung der Ärzte und Ärztinnen eine höhere Glaubwürdigkeit. Auch Dr. Moussa stimmt zu, denn dadurch würde das Projekt als das wahrgenommen werden, was es ist - „eine echte Therapieempfehlung".
(Michael Baumgartner/FH Joanneum in Kooperation mit Radmobil Steiermark)