Mit dem Rad durch die Marburger Straße: Ein persönlicher ErFAHRungsbericht
Text und Fotos: Wolfgang Kühnelt
Als jemand, der in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnt, ist die Marburger Straße in Graz St. Peter zwischen Brucknerstraße und Petrifelderstraße so gut wie täglich ein Teil des Wegs. Manchmal zu Fuß, selten mit dem Bus, ab und zu mit dem Auto und sehr sehr oft mit dem Rad. Die Straße, so viel sei verraten, lädt viele ein, etwas schneller zu fahren als 50. Sie ist ziemlich gerade, hat allerdings ein paar kritische Engstellen und ein paar ungute Kreuzungsbereiche etwa mit der Rudolf-Hans-Bartsch-Straße vis á vis des ORF-Landesstudios. Durch die neuen Siedlungen hat der Verkehr zweifellos zugenommen. Die Busse haben es manchmal auch nicht leicht, weil die Straße breiter aussieht als sie ist. Und es staut ganz gern stadtauswärts, nicht zuletzt deswegen, weil das Einbiegen in die Petrifelderstraße durchaus heikel ist.
Was vielleicht nicht viele wissen: Die Marburger Straße war schon mal 30er Zone. Die Grüne Lisa Rücker wollte das so, ihr Nachfolger änderte das umgehend wieder. Nun will Stadträtin Judith Schwentner ab Anfang 2023 wieder das Tempo drosseln. Es soll eine Fahrradstraße entstehen mit Markierungen und Blumentrögen, wie die Kleine Zeitung berichtete. Die Autos sind dann quasi nur zu Gast in der Straße und müssen sich dementsprechend zurückhalten. Der Bus, konkret die Linie 64, soll trotz der neuen Hindernisse ungestört durchkommen, wird versichert. Was soll das bringen? Mehr Sicherheit für Radler:innen, die zumindest auf diesem Streckenabschnitt dann auch die verkehrsreichen Routen St. Peter Hauptstraße und Münzgrabenstraße vermeiden können. Das Radeln ist derzeit auch in der Marburger Straße kein echtes Vergnügen.
Unser Praxistest zeigte: Der mittlerweile vorgeschriebene Mindestabstand wird nur von wenigen Autolenker:innen eingehalten. Nicht wenige waren am Steuer mit ihrem Mobiltelefon beschäftigt und das trotz der erwähnten Engpässe, die Aufmerksamkeit erfordern. Aus Anrainer- und Radlersicht gibt es von uns daher ein klares Ja zu den Plänen, die übrigens auch Teil der Radoffensive von Stadt Graz und Land Steiermark sind.