Des einen Freud, des anderen Leid
Fahrrad-Trends 2024

Zu Beginn des Jahres wollen wir einen Blick auf die Fahrradbranche und ihre aktuellen Entwicklungen werfen. Welche technischen Neuerungen sind im Kommen und welchen neuen Radtypen können wir erwarten? Wie geht es dem Markt eigentlich nach den Jahren der Pandemie und ist für uns KundInnen jetzt ein guter Zeitpunkt, sich ein neues Fahrrad zu leisten? Anhand von einigen ausgewählten Themen versuchen wir diese Fragen zu beantworten und ein paar Prognosen für das kommende Jahr zu liefern. Hier findet ihr Teil 2 und
Teil 3 der Serie.
Des einen Freud, des anderen Leid
"Kann es nicht einfach wieder normal werden?" Eine Frage, die man von Leuten in der Fahrradbranche derzeit öfters hört. Auf die "fetten" Corona-Jahre, die geprägt waren von hoher Nachfrage, Lieferschwierigkeiten und dementsprechend hohen Preisen, folgt jetzt der Abwärtstrend. Der Markt scheint einigermaßen gesättigt, die Lager sind voll und die Preise sinken. Im Vergleich zu den letzten zwei bis drei Jahren zahlt man jetzt also wieder deutlich weniger für sein Fahrrad. Die Kunden freut's, die Hersteller und Händler natürlich nicht. Aufgrund der schwierigen Marktlage sind in den letzten Monaten auch namhafte Hersteller in Bedrängnis geraten. So hat etwa der Schweizer Bikehersteller Scott vor kurzem eine Finanzspritze im dreistelligen Millionenbereich von seinem Mutterkonzern benötigt, um weiter über die Runden zu kommen. Der Helmhersteller Uvex musste in Bayern eine Fabrik mit knapp 200 MitarbeiterInnen schließen und der für sein schickes Design bekannte E-Bike Hersteller Vanmoof meldete im Sommer 2023 Insolvenz an.
Das sind nur drei Beispiele, mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten dürften aber viele zu kämpfen haben. Um den Verkauf anzukurbeln, kann man einerseits für 2024 vielerorts mit Rabattaktionen rechnen, Markteinführungen werden andererseits so gut wie möglich hinausgeschoben werden. Über die Verlängerung von Produktzyklen wird in diesem Zusammenhang - gerade im sportlichen Sektor - wieder einmal laut nachgedacht: Braucht es wirklich jedes Jahr ein neues Modell von einem Rad oder einer Schaltgruppe? Bei vollen Lagern dürfte die Antwort darauf wohl eher nein lauten. Wer also mit dem Gedanken spielt, sich ein Rad für den täglichen Weg zur Arbeit, ein neues Mountainbike, Rennrad oder Gravel zu holen, dürfte in den kommenden Monaten gute Möglichkeiten dazu haben.